Nachdem mein vorläufiger Entnahmeplan es schon in einen Beitrag geschafft hat und mein Sparplan noch nicht, wird es mal Zeit diesen näher zu betrachten. Eigentlich ist alles ganz simpel und bei meinem Broker natürlich kostenlos, ganz im Gegensatz zu unseren Hausbanken, die natürlich wieder am Rendite-Kuchen mitschneiden wollen.

Wie funktioniert mein Sparplan
Das Wort „Sparplan“ besteht aus 2 Wörtern:
- Spar: Hier ist nicht die gleichnamige Supermarktkette gemeint, sondern „sparen“. Also Geld für später auf die Seite zu legen.
- Plan: Das Ganze soll natürlich geordnet nach einem Plan ablaufen.
Schon Robert Kiyosaki hat uns in seinem lesenswerten Buch „Rich Dad Poor Dad“ gelehrt: Bezahle dich selbst zuerst!
Genau das mache ich auch so und es wird am Monatsanfang immer die monatliche Sparrate, die aktuell rund 2,5 % des Portfoliowerts ausmacht, auf mein Trade Republic Verrechnungskonto überwiesen. Das Ganze passiert mit einem Dauerauftrag, damit ich mich wirklich immer selbst zuerst bezahle. Aktuell bietet mein Broker 2 % Zinsen pro Jahr, die monatlich gutgeschrieben werden und damit nehme ich einen halben Monat an Zinsen mit, bevor die Sparrate immer Mitte des Monats ausgeführt wird.
Vor der Sparplanausführung blicke ich dann immer ins Depot und schau mir die Gewichtungen an, um die einzelnen Sparpläne auf meine Depotpositionen so hinzudrehen, damit ich immer in der Nähe der Zielgewichtung bleibe. In einzelnen Fällen kann das sogar zum Aussetzen der Sparplanrate führen, so wie es beispielsweise bei meinem Gold ETC bei der Sparplanausführung im März der Fall war, weil eben Gold davor ziemlich in die Höhe schoss.
Wie weiß ich aber nun, wie hoch die Sparplanrate ausfallen muss, damit das Zielgewicht erreicht wird? Man könnte sich beispielsweise ein Excel-Sheet zusammen zimmern oder ganz einfach bestehende Werkzeuge nutzen. Da man das Rad nicht immer neu erfinden muss, entschied ich mich für zweiteres und verwende dafür den Rebalancing-Rechner von Finanzfluss, den ich euch hier verlinkt habe.
In der Tat, ich denke, der wichtigste Ratschlag, den ich jemandem geben kann, der sich auf den Weg macht, ein Investor zu werden, ist, einen Sparplan zu erstellen.
John C. Bogle, Gründer von Vanguard
Bevor wir uns ein Beispiel ansehen, möchte ich mit euch meine aktuellen (90 % Aktien, 10 % Investitionsreserve) Zielgewichte teilen:
Position | Zielgewicht in % |
MSCI World | 62 |
MSCI EM | 17 |
MSCI Small Cap | 11 |
Inflation Linked Bonds + Gold | 5 |
Cash | 5 |
In meinem fiktiven Beispiel gehen wir von einem Depot mit 100000 € aus, welches sich, nach Überweisen einer Sparrate von 2500 €, wie folgt darstellt
Position | Wert in € |
MSCI World | 60000 |
MSCI EM | 16600 |
MSCI Small Cap | 11000 |
Inflation Linked Bonds + Gold | 4900 |
Cash | 7500 |
Nach Eingabe in den Rebalancing-Rechner erhalten wir Folgendes:

Also 2000 € in den MSCI World, 400 € in den MSCI EM, nichts in den MSCI World Small Cap und 100 € in Bonds oder Gold. Der Rest bleibt in Cash. Somit ist sichergestellt, dass mein Depot keine Schieflage bekommt.

Im Laufe der Zeit wird es mir nicht immer möglich sein, jeden Monat ein perfekt ausbalanciertes Portfolio zu haben. Speziell, wenn das Verhältnis von Sparrate zu Depotwert kleiner wird, kann sich das Rebalancing über mehrere Monate hinziehen. Aber warum mache ich das überhaupt über die Sparraten: Ganz einfach, weil es nichts kostet!
Ich hoffe, ich konnte dir mit dieser kurzen Beschreibung meiner Sparplanmethodik, die in der Praxis ausgezeichnet funktioniert, einen Einblick geben, wie einfach und gleichzeitig kostengünstig das ist. Da braucht man keinen Bankberater, um das hinzubekommen.
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