Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich hier auf diesem Blog einen Beitrag veröffentlicht, der sich mit der Frage „Wann kommt der Crash?“ beschäftigt hat. Damals habe ich ein paar Thesen der Crash-Propheten präsentiert und auch in diesem Beitrag gibt es wieder ein paar Schmankerl der Angstmacher. Übrigens: Mein Portfolio hat seit einem Jahr fast 15 % zugelegt. So kann er weitergehen, der Crash.

Am Anfang des Jahres titelte Boerse-online folgendes:

Hier ist die Rede davon, dass der amerikanische Aktienmarkt, abgebildet durch den S&P500 bis zu 80 % abstürzen soll. Dann wird ja das zweite Halbjahr richtig spannend! Der im Beitrag zitierte Börsenguru ist ein gewisser Herr Herry S. Dent, der für das Jahr 2022 folgendes prognostiziert hat:

2022 hat es in der Tat gescheppert an den Märkten, von einem völligen Zusammenbruch waren wir aber so weit entfernt wie San Marino vom Europameistertitel.
Es gibt sogar einen Artikel auf thinkadvisor, der Dents Prognosen der letzten Jahrzehnte mit den tatsächlich eingetretenen Fakten vergleicht. Einfach mal drüberlesen und schmunzeln. Eine Prognose möchte ich euch aber nicht vorenthalten, und zwar jene aus dem Jahr 2016, als Donald Trump Präsident wurde. Damals sagte der gute Herr Dent über den Dow Jones folgendes: „I think it [Dow] is going to end up between 3,000 and 5,000 a couple years from now.“ Mittlerweile hat der Dow Jones die 40,000 überschritten und ist in den letzten Jahren nicht einmal in die Nähe der prognostizierten 3,000 bis 5,000 gekommen. Der Tiefststand zwischen Ende 2016 und Mai 2024 waren 18,000. Sogar im Corona-Crash lag er mit 22,000 Punkten deutlich darüber.
Was ich damit sagen will: Es wird immer Prognosen geben, da sie eine für den Menschen einfache Antwort auf die Frage: „Wie geht es weiter?“ sind. Zeitungen leben davon, dass sogenannte Experten Prognosen machen und diese dann von Journalisten dem Leser in Form eines Artikels serviert werden. Meist sind solche „Experten“ auch selbst als Autoren tätig, und die dabei entstehenden Bücher sollen sich ja irgendwie verkaufen. Da passen natürlich Titel wie „Der Crash kommt“ oder „Zusammenbruch des Systems“ besser als Headlines wie „Ich habe keine Ahnung, was die Zukunft bringt“.
In diesem Sinne lasst euch nicht verrückt machen, vertraut auf die Weltwirtschaft, die schon zig Krisen überlebt hat, und geht optimistisch durchs Leben, denn das ist viel zu kurz, um Prognosen von Herren wie Harry S. Dent zu lesen.
Haftungsausschluss: Long Run Value betreibt keinerlei Rechts-, Steuer- oder Anlageberatung und spricht keine Handlungsempfehlungen aus. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.

Ein Gedanke zu “Wann kommt er jetzt wirklich, der Crash?”