Wie aus zahlreichen Studien bekannt, sind aktive Fonds zu einem sehr hohen Prozentsatz ihren passiven Pendants deutlich unterlegen. Warum sind dann aktive Fonds immer noch so beliebt? Inspiriert von einem Gastbeitrag (ETFs vs. aktive Fonds: Warum traditionelle Strategien dominieren) des Vermögensverwalters Bernhard Führer in der Tageszeitung „Der Standard“ gehen wir im Rahmen dieses Beitrags dieser Frage auf den Grund.

Aktive Fonds laut KI

Kostenvergleich

In zahlreichen Beiträgen auf meinem Blog wurde immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig eigentlich niedrige Gebühren sind. Welche gravierenden Auswirkungen das hat, kann man im unten verlinkten Beitrag nachlesen. Mein Portfolio kommt mit 0,13 % jährlichen Gebühren aus, die natürlich in all meinen Ausführungen zur Performance mit eingerechnet sind. Dem gegenüber stehen aktive Fonds, die um den Faktor 15 (also 1400 %) teurer sind.

Konkrete Fonds und ihr Gebührenmodell habe ich schon mehrmals auf diesem Blog beschreiben. Hier der Link zur Kategorie auf meinem Blog: https://long-run-value.com/category/banken/

Wenn in einem Supermarkt ein Produkt um 1400 % teurer ist, wird es wahrscheinlich ein Ladenhüter sein. Bei den aktiven Fonds scheint diese Diskrepanz den Leuten egal zu sein.

Grund 1: Renditeerwartung

Der Mensch ist selten rational, schon gar nicht, wenn es ums Geld geht. Ansonsten lässt sich nicht erklären, warum beispielsweise das Glücksspiel seit Jahrhunderten floriert, obwohl es mathematisch (also rational) eigentlich kompletter Unsinn ist.

Genau so versprechen Fondsmanager, Banken und zahlreiche Möchtegern-Vermögensverwalter unglaubliche Renditen, die rational betrachtet und durch zahlreiche Studien bewiesen, zu einem sehr hohen Grad unrealistisch sind. Und wenn den Menschen genug Honig ums Maul geschmiert wird, fließen in solche Wunderwuzzi-Produkte, zahlreiche Milliarden, die dann ein Fondsmanager aktiv verwalten muss. Diese aktiven Handlungen lässt sich der Fonds natürlich einiges kosten.

Grund 2: Marketing

Hast du schon einmal bei einer Hausbank nach einem passiven Aktieninvestment (sprich ETF) gefragt? Ich schon, und es ist erstaunlich, wie wenig unsere „Berater“, die ich im weiteren Verlauf passenderweise als Verkäufer bezeichne, darüber zu wissen scheinen. Der Grund ist schnell gefunden: Mit passiven Produkten lässt sich für die Bank kein Geld verdienen. Und alles, was kein Geld reinspült, verdient es nicht beworben zu werden. Hier handelt der Verkäufer also sehr rational und würde er das nicht tun, wäre er definitiv seinen Job los.

Die beiden Gründe oben fasst der Autor des oben verlinkten Artikels folgendermaßen zusammen:

Auszug aus ETFs vs. aktive Fonds: Warum traditionelle Strategien dominieren Quelle: Standard

Da ich hier keine Anlageberatung mache, ist es mir eigentlich komplett egal, wie jemand sein Geld investiert. Was mich einfach stört ist, dass der Großteil der Bevölkerung sich immer noch bei ihrer Hausbank „beraten“ lassen und daher viel Rendite stillschweigend liegen lassen. Die Berufsbezeichnung „Bankberater“ ist auch sehr irreführend, da der Job mehr mit Verkauf als mit einer Beratertätigkeit zu tun hat. Ein Autoverkäufer ist auch kein „Autoberater“.

Haftungsausschluss: Long Run Value betreibt keinerlei Rechts-, Steuer- oder Anlageberatung und spricht keine Handlungsempfehlungen aus. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.

2 Gedanken zu “Warum sind aktive Fonds so beliebt?

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