Da ich stets auf der Suche nach der optimalen Anlagelösung für meine persönliche Situation bin, und es heutzutage auch kinderleicht ist, Adjustierungen am Portfolio vorzunehmen, möchte ich euch in diesem Beitrag mein aktuellstes Update für das Long Run Value Portfolio mitteilen. Konkret geht es um meine größte Position, den Core MSCI World USD (Acc) mit der ISIN LU1781541179, welcher aktuell ein Gewicht von nicht ganz 62 % am Gesamtportfolio hat. Dieser ETF wurde gegen ein anderes Produkt ausgetauscht. Was meine Beweggründe dazu waren und welcher ETF nun diesen Platz einnehmen wird, werde ich mit euch in diesem Beitrag teilen.

Was hat mich dazu veranlasst?

Beim oben angesprochenen ETF handelt es sich, so wie übrigens bei allen ETFs in meinem Portfolio, um ein thesaurierendes Produkt. Das bedeutet, dass beispielsweise Dividenden, der im ETF enthaltenen Positionen automatisch wieder reinvestiert werden. Auf diese Dividenden sind, je nach Land, Quellensteuern zu zahlen. Im Falle der USA, die mit fast 70 % im MSCI World gewichtet sind, beträgt diese Abgabe normalerweise 30 %. Es gibt aber Länder, die ein Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA geschlossen haben und dadurch nicht die vollen 30 % an Quellensteuer über den großen Teich in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten schicken müssen. Dann stellt sich die Frage: In welchem Land „residiert“ denn jetzt mein ETF? Die Heimat, auch als Fondsdomizil bezeichnet, lässt sich einfach über die ISIN des Fonds herausfinden. In meinem Fall lautet diese LU1781541179 und an den ersten beiden Buchstaben erkennt man die Heimat des Fonds: LU, besser bekannt als Luxemburg. Leider gehört Luxemburg nicht zu den Ländern, die sich mit den USA auf ein Abkommen einigen konnten oder wollten und so entsteht hier für uns Anleger ein kleiner Nachteil gegenüber Fonds, die beispielsweise Irland als ihr Fondsdomizil ausweisen. Diesen Performance-Nachteil sieht man übrigens auch schön am Tracking Error des Fonds, auf den ich später noch genauer eingehen werde.

Welches Produkt soll es sein?

Ich machte mich also auf die Suche nach einem Alternativprodukt und setzte die folgenden Filter auf www.justetf.com:

• Index: MSCI World
• Fondsdomizil: Irland
• Ausschüttung: Thesaurierend
• Sparplanfähig bei: Trade Republic
• Fondsvolumen: größer als 500 Mio €
• Replikation: physisch

mit folgendem Ergebnis:

In einem weiteren Filter-Schritt habe ich mir den jeweiligen durchschnittlichen jährlichen Tracking Error zum Referenzindex angesehen. Diese Daten kann man aus den Factsheets der jeweiligen Produkte entnehmen:

• iShares: 0,04 % pro Jahr schlechter als der Index
• SPDR: 0,1 % pro Jahr besser als der Index
• Xtrackers: 0,07 % pro Jahr besser als der Index

Aus diesem Screening geht ganz klar das Produkt von State Street Global Advisors, der SPDR MSCI World UCITS ETF mit der ISIN IE00BFY0GT14, als Sieger hervor. Für alle, die ebenfalls an diesem Produkt interessiert sind, hier das Factsheet.

Übrigens, mein „alter“ MSCI World ETF von Lyxor hat aktuell einen Tracking Error von 0,07 % und zwar schlechter als der Index. Das bedeutet, dass alle 3 oben genannten Produkte den Index besser abbilden, was sicherlich auch mit den steuerlichen Vorteilen in Irland zu tun hat.

Umsetzung

Das Produkt meiner Wahl ist nun gefunden, aber wie sieht so ein ETF-Wechsel in der Praxis aus, und was bedeutet das steuerlich?

Da der MSCI World in diesem Jahr 2-stellig im Plus notiert, ist natürlich auch mein MSCI-World ETF deutlich im Plus und beim Verkauf fallen natürlich Steuern auf diese Kursgewinne an. Da ich aber am Anfang dieses Jahres alle meine ESG ETFs aus dem Depot geworfen habe und diese mit Verlust verkauft habe, kann ich natürlich diese Verluste, mit den Gewinnen gegenrechnen und mir so die Steuer etwas drücken.

Am 20.10.2023 war es dann soweit:

• Verkauf 100% Lyxor MSCI World
• Mit dem dadurch freigewordenen Cash: Kauf SPDR MSCI World ETF

Das Ganze hat mich schlanke 2 € an Gebühren gekostet und wurde bequem mittels Smartphone erledigt.

Übrigens: Hätte ich einen solchen „Move“ bei der Hausbank gemacht, wären die Gebühren um ein Vielfaches höher, wie das folgende Bild belegt:

Eines sei verraten: Bei der Hausbank hätte mich dieser ETF-Wechsel einen 3-stelligen Euro-Betrag an Gebühren gekostet!

An meiner Strategie ändert diese Aktion genau 0, denn nach wie vor bin ich überzeugt, dass mein Geld langfristig in der Weltwirtschaft am besten angelegt ist.

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